Nachhaltiges Investieren ist eine Anlagephilosophie, die Faktoren der nachhaltigen Entwicklung in eine Kapitalallokationsstrategie einbezieht. Sie lässt sich durch die Integration zusätzlicher finanzieller Faktoren, in der Regel aus den Bereichen Soziales, Umwelt oder Unternehmensführung (ESG), in eine Anlageentscheidung zusammenfassen.
Der Brundtland-Bericht, benannt nach der ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland, definierte nachhaltige Entwicklung als „eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“. 1987 wurden die globalen Umweltprobleme in erster Linie als Folge der enormen Armut des Südens und der nicht nachhaltigen Konsum- und Produktionsmuster des Nordens gesehen. Heutzutage ist der Begriff der nachhaltigen Entwicklung breiter gefasst und schliesst weitere Herausforderungen im Zusammenhang mit Umweltproblemen wie dem Klimawandel und dem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie der Gesundheitsversorgung. Dieser Übergang zu einem breiteren Geltungsbereich wird durch die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) der Vereinten Nationen, die 2015 verabschiedet wurden, gut zum Ausdruck gebracht.
In Anbetracht dieser dringenden Angelegenheiten kann der oder die Investor:in, der entschlossen ist, zur Nachhaltigkeit beizutragen, sich dafür entscheiden, Kapital für Impact Investments bereitzustellen. Dies sind Investitionen, die mit der Absicht getätigt werden, gleichzeitig finanzielle Erträge und positive, messbare soziale und ökologische Auswirkungen zu erzielen.
Neben der Absicht, einen Beitrag zu leisten, ist ein wesentliches Merkmal von Impact Investing die Verpflichtung des Investors, die soziale und ökologische Leistung und den Fortschritt seiner Investitionen zu messen und darüber zu berichten. Schliesslich definiert der Impact-Investor die Wertschöpfung nicht nur als wirtschaftliches Wachstum, sondern auch als Nettowertschöpfung.
Als eine auf Impact-Investments spezialisierte Verwaltungsgesellschaft hat Asteria den Ehrgeiz, diese Lücke mit Investmentangeboten zu füllen. Impact-Investitionen können theoretisch in allen Anlageklassen getätigt werden, und wir glauben, dass es wichtig ist, Grössenvorteile in die Finanzierung innovativer Lösungen und Dienstleistungen zu integrieren, die eine echte Wirkung haben. Wir können auch nicht die Notwendigkeit übersehen, bestehende Unternehmen, deren Geschäftsmodelle und Geschäftspraktiken sich ändern müssen, um nachhaltiger zu werden, kontinuierlich zu unterstützen und zu transformieren.
Um die geeigneten Unternehmen oder Projekte auszuwählen, müssen wir ihren Beitrag zur Lösung einer nachhaltigen Herausforderung – dem Wirkungsziel – genau einschätzen. Es gibt mehrere Rahmen, die für die Identifizierung von Wirkungszielen verwendet werden können, und wir haben bereits die SDGs vorgestellt. Die SDGs der UN bieten eine umfassende Liste von Zielen, die unsere globale Gesellschaft anstrebt. Ein weiteres Beispiel sind die planetarischen Grenzen, die sich auf die Ressourcennutzung und die Notwendigkeit des Schutzes unseres Klimas und der Artenvielfalt konzentrieren. Jeder glaubwürdige Rahmen, der als Massstab dienen soll, muss durch wissenschaftlich fundierte Fakten untermauert werden, die eine Herausforderung identifizieren und robuste Lösungen für deren Bewältigung vorschlagen.
Die Auswahl von Impact-Investitionen erfordert die Fähigkeit zu beurteilen, wie viel Umsatz aus positiven Aktivitäten stammt.
Identifizierung der beitragenden Unternehmen
Der Beitrag eines Unternehmens ist der Umfang, in dem sein Produkt, seine Dienstleistung oder seine Technologie zu einer kohlenstoffarmen oder fairen Wirtschaft beiträgt. Eine wachsende Zahl von Unternehmen bietet Waren und Dienstleistungen an, deren Auswirkungen überwiegend positiv sind. Dazu gehören Produkte wie die Komponenten in der Lieferkette von Technologien für erneuerbare Energien wie Windturbinen oder alternative Kraftstoffquellen wie Wasserstoff. Ebenso interessant sind die Technologien, die eine erleichterte Diagnose ermöglichen, was nachweislich den Zugang zur Versorgung verbessert. Es ist daher wichtig, genau zu verstehen, welche Geschäftsaktivitäten für das Umsatzwachstum verantwortlich sind. Im Allgemeinen lassen sich die Geschäftsaktivitäten in drei Kategorien einteilen, wenn es um ein Wirkungsziel geht: ein positiver, neutraler oder negativer Beitrag. Es kommt also darauf an, die Aktivitäten eines Unternehmens zu verstehen und zu beurteilen, ob es Teil des Problems oder Teil der Lösung ist.
Die Auswahl von Impact-Investitionen erfordert die Fähigkeit zu beurteilen, wie viel Umsatz aus positiven Aktivitäten stammt. In der Regel haben Unternehmen mehrere Geschäftsbereiche und komplexe Organisationsstrukturen. Um die zu befolgenden Schritte zu veranschaulichen, können wir das Beispiel eines Unternehmens A – eines multinationalen Mischkonzerns – nehmen. Historisch gesehen handelt es sich um ein Industrieunternehmen, dessen derzeitige Einnahmen zu 50 % aus der Produktion von erneuerbaren Energien und Produkten zur Steigerung der Energieeffizienz stammen.
In der obigen Grafik * sehen wir, dass das Unternehmen von sieben verschiedenen Geschäftsbereichen mit drei Aktivitäten zum Ziel „saubere und intelligente Energie“ beiträgt. Die übrigen Geschäftsangebote des Unternehmens beeinträchtigen keine ökologischen oder sozialen Ziele. Als Investor:in, der positive Auswirkungen auf das Klima und die Energiewendeziele anstrebt, bietet das Unternehmen ein interessantes Angebot, das sich in einem positiven Impact Score widerspiegelt – einem Ranking-System zur Anerkennung von Unternehmen, die positive Beiträge zu den Impact-Zielen leisten.
Der zentrale Punkt des Impact Investing ist die Identifizierung und Messung der positiven Beiträge potenzieller Unternehmen, die für ein Portfolio ausgewählt werden.
*Quelle: Natacha Guerdat, Asteria IM
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