Die Masterclass
de
market crashes

von Jacques Sale

Business Development Representative bei Alpian

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Wenn man einen Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Lage weltweit wirft, stellt sich die Frage, ob man heutzutage überhaupt noch investieren sollte. Die Inflation, der Krieg zwischen der Ukraine und Russland sowie die Auswirkungen der COVID-19-Krise haben zu einem Abwärtstrend der Märkte geführt. Jedoch wissen wir aus Erfahrung, dass sich Märkte sich auch wieder erholen. 

Hochs und Tiefs 

Es ist wichtig zu wissen, dass Märkte meistens einen typischen Lebenszyklus haben. Es geht auf und ab, immer und immer wieder. Der Markt befindet sich zwar grade in einem Tief, es gibt jedoch keinen Anlass zur Panik – letztendlich wird er sich wieder erholen, so wie immer. 

Märkte sind zyklischer Natur 

Im Laufe des 20. Jahrhunderts sahen wir bereits viele Markteinstürze und das ist auch heute noch der Fall. Einige waren schlimmer als andere, aber die Märkte haben sich meistens wieder davon erholt. Die Weltwirtschaftskrisen von 1929 und 1970, die asiatische Finanzkrise, die Dotcom-Blase, der Einsturz 2008 und die andauernde Eurokrise sind alles Phasen, in denen die Märkte extrem tief eingestürzt sind. Aber nach einiger Zeit haben sie sich davon erholt, zumindest in den meisten Ländern. Es gibt viele Beispiele aus der Vergangenheit die uns dies versichern können, jedoch dauert es gewiss seine Zeit, bis sich ein Markt nach einem Einsturz wieder erholt hat. 

Wenn Indizes steigen, nehmen sie meist die Treppe – d. h. sie gewinnen nur wenige Prozente pro Tag. Aber auf lange Sicht scheint es zu einem Aufwärtstrend zu kommen. Wenn sie sinken, nehmen die Indizes jedoch den Fahrstuhl – was wiederum bedeutet, dass sie innerhalb eines Tages beispielsweise 4 % verlieren können. Dies vermittelt dann den Eindruck eines grossen Rückgangs und Panik breitet sich aus.  

Daher schauen wir uns jetzt den Unterschied zwischen der täglichen Entwicklung steigender („Bullen-“) und fallender („Bären-“) Märkte genauer an. 

Märkte erholen sich nicht über Nacht 

Seit 2009 konnten wir einen steigenden, also bullischen, Trendbeobachten, bei dem Märkte wachsen bzw. man erwartet, dass sie dies tun. Seitdem sind internationale Indizes im Durchschnitt 16 % pro Jahr gestiegen – 11 Jahre lang. 

Jedoch wurden wir in den vergangenen 2 Jahren mit gleich zwei schwierigen Szenarien konfrontiert: zum einen die COVID-19-Krise, die im Jahr 2020 die ganze Menschheit traf und zum anderen das, was wir zurzeit erleben: Sanktionen, die dazu führen, dass der Markt sinkt, was man wiederum einen bärischen Markt nennt. Bei einem Bärenmarkt folgen die Aktienpreise einem langanhaltenden Abwärtstrendund die Preise sinken um 20 % oder mehr. 

Aber was kann man tun, um seine Investitionen zu schützen, wenn die Märkte sich nicht zu den eigenen Gunsten entwickeln? 

Meist die Regel, selten die Ausnahme… 

Wenn man die weltweiten Indizes betrachtet, kann man diesen Trend in den meisten Ländern feststellen. Schauen wir uns beispielsweise den S&P 500 der USA im Zeitraum von 1992 bis 2022 an. Ich habe die Hauptkrisen und deren Folgen in der Grafik hervorgehoben. 

Ich habe zudem nur behauptet, dass sich Märkte NORMALERWEISE von ihrem Rückgang erholen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. In den letzten 20 Jahren bis heute konnte sich der italienische Index beispielsweise nicht vollständig erholen. 

Zusammenfassend heisst das, wenn wir Indizes global betrachten, folgen sie dennoch dem Trend. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass alle Indizes wieder aufholen können. Darum ist es wichtig, einige Vorsichtsmassnahmen zu treffen, um das eigene Portfolio in den schwierigen Jahren zu schützen. 

Halte deinen Kurs 

Hier sind einige Tipps, die du befolgen solltest, um dich und dein Kapital in turbulenten Phasen zu schützen:  

  • Bewahre eine langfristige Perspektive: Eine langfristige Investmentstrategie kann dein Investment schützen und dafür sorgen, dass dein Portfolio jeden Rückschlag des Marktes verkraftet. 
  • Diversifiziere dein Portfolio: Ein diversifiziertes Portfoliokann dabei helfen, einen branchenweiten Markteinsturz zu überstehen. Ein Investor, der beispielsweise nur in die Dotcom-Blase investiert hätte, wäre bankrottgegangen, als diese geplatzt ist. Hätte derjenige hingegen in mehr als eine Branche investiert, wäre ein Teil seines Investments trotz des Einsturzes sicher gewesen. 
  • Unterschätze die Bedeutung von Zinseszins und Value Investing (wertorientiertem Anlegen) nicht.
  • Höre auf deinen Finanzberater.
  • Pass auf, dass deine Emotionen keinen Einfluss auf deine Investments haben.

Am wichtigsten ist jedoch, stets im Hinterkopf zu behalten, dass historisch gesehen, die meisten Marktzyklen irgendwann enden werden (zuletzt im Jahr 2011). 

Ein Markteinsturz kann beängstigend sein, es ist jedoch kein Weltuntergang. 

Natürlich bekommt man Angst, wenn man sieht, dass der Wert der eigenen Investments sinkt. Es ist jedoch wichtig, sich vor Augen zu halten, dass ein Markteinsturz ein natürlicher Bestandteil jedes Marktzyklus darstellt. Es kommt regelmässig vor und man sollte es als Möglichkeit sehen, mehr Anteile zu günstigen Preisen zu erwerben. 

Die Vergangenheit lehrt uns, dass sich Märkte früher oder später wieder erholen – solange man einen langfristigen Investment-Plan hat. Das Allerwichtigste ist, bei einem Rückgang einen kühlen Kopf zu bewahren. An genau diesem Punkt werden andere Investoren nämlich ihr Geld zurückwollen! 

Übrigens, wie hat sich eigentlich die Schweizer Börse in diesen Phasen verhalten? 

 

Beachtet man den Schweizer Index hinsichtlich der grössten Einstürze der letzten 20 Jahre kann man sehen, dass der CH 20 dem globalen Trend folgte und sich von seinen Verlusten in den folgenden Jahren erholen konnte. 

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Haftungsausschluss:
Der Inhalt jedes Beitrags auf dieser Website dient nur zu Infomationszwecken.
Alpian wird seine Produkte und Dienstleistungen kurz nach Inkrafttreten seiner Banklizenz auf den Markt bringen und im dritten Quartal 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Über den Autor

Jacques verfügt über mehr als 8 Jahre Erfahrung im Front Office der Dukascopy Bank SA. Er bringt eine Fülle von Erfahrungen in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Kundenbetreuung und Onboarding-Verfahren mit. Während seiner Zeit bei Dukascopy arbeitete er mit Kunden aus verschiedenen Abteilungen zusammen, darunter Retail Banking, institutionelle Kundenbeziehungen und Hedgefonds-Kunden. Außerdem war er für das White-Label-Programm von Dukascopy verantwortlich und nahm an Krypto-Marketing-Projekten teil – er hat also wirklich alles gesehen. Er hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Turin und spricht fließend Englisch, Französisch und Italienisch.

Jacques ist Fußballfan und spielt gerne Golf und segelt auf dem Genfer See.

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