Erinnerst Du dich noch an eine Zeit vor E-Mails, Internet oder Social Media und bezeichnest Dich dennoch stolz als Digital Native? Dann ist die Chance gross, dass Du zur Generation der „Millennials“ gehörst.
Millennials sind zwischen 1981 und 1996 geboren, ihre Generation folgte auf die sogenannte Gen X. Wer zwischen 1997 und 2010 geboren ist, gehört zur Gen Z. Die heutigen Kinder, ab 2010 geboren, werden als Generation Alpha bezeichnet.
Millennials sind als erste Generation der „Digital Natives“ aufgewachsen. Das heisst, sie hatten von klein auf Zugang zum Internet und zu neuen Technologien. Daher gelten sie als die erste Generation, die das enorme Potenzial der Digitalisierung vollständig verstanden und angenommen hat.
Obwohl sie die Sprache des World Wide Web und neuer Technologien fliessend sprechen, haben viele Millennials dennoch Nachholbedarf, wenn es um digitale Bankgeschäfte geht. Laut einer Gallup-Studie über das Bankwesen in den USA aus dem Jahr 2018 weisen Millennials ein geringes Maß an Engagement und Loyalität vor, wenn es um ihre Bank geht.
Millennials stehen jedoch in den Startlöchern, jene Generation zu werden, in welcher der nächste grosse Vermögenstransfer stattfinden wird. Schätzungen zufolge werden ihre Ausgaben bald die der Generation X übersteigen und den Kurs der Weltwirtschaft in den kommenden Jahren prägen.
Investieren für Millennials – 3 Gründe, warum Du früh anfangen solltest
Ein bekanntes chinesisches Sprichwort besagt: „Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.“
Das Gleiche gilt für das Investieren. Wenn es eine Sache gibt, die unsere älteren Ichs wohl unseren jüngeren Ichs raten würden, dann ist es, jetzt zu investieren. Investieren ist kein „get-rich-quick“-Schema, aber es kann ein „get-rich-slow“-Schema sein, wenn Du Deine Karten richtig spielst.
Hier sind 3 Gründe, warum es eine gute Idee für Millennials ist, jetzt zu investieren:
1. Nutze den Vorteil der Zeit
Die Zeit ist auf Deiner Seite, wenn es um langfristiges Investieren geht, denn Du kannst die Kraft des Zinseszinses nutzen. Der Zinseszins ist die Verzinsung eines Geldbetrages, die auf der Grundlage des anfänglichen Kapitals und der aufgelaufenen Zinsen aus früheren Perioden berechnet wird. Man kann ihn als den „Zins auf Zinsen“ betrachten.
Beim Investieren ist dieser Zins tatsächlich interessant, denn der Zinseszins lässt eine Summe schneller wachsen als der einfache Zins, der nur auf den Anfangsbetrag berechnet wird.
Hier ist ein Beispiel:
Angenommen, Du beginnst im Alter von 22 Jahren in den Schweizer Aktienmarkt zu investieren. Unter der Annahme einer durchschnittlichen Rendite von 7,9 % im Laufe Deines Lebens müsstest du nur etwa 10 CHF pro Tag investieren, um mit 62 Jahren eine Million CHF zu besitzen. Dein investierter Gesamtbeitrag allein würde davon nur 153.600 CHF betragen. Das sind über 840.000 CHF an Zinserträgen! Die Zeit ist der Schlüssel. In der Hälfte der Zeit, also in 20 Jahren, in denen Du jeden Tag 10 CHF sparst, hättest du etwa 76.800 CHF eingezahlt und insgesamt nur etwa 181.228 CHF angehäuft.
2. Sei glücklicher und gesünder
Es gibt guten Stress und schlechten Stress. Während uns der erste stärker und widerstandsfähiger machen kann, kann der zweite unser Immunsystem negativ beeinflussen und möglicherweise zu Gewichtszunahme, Virusinfektionen oder Krankheiten wie Diabetes mellitus, Herzproblemen, Geschwüren und psychischen Problemen führen.
Für viele Menschen bedeutet ihre Beziehung zu Geld negativen Stress. Laut einer Studie von SmartPurse, bei der 255 Frauen aus Grossbritannien und der Schweiz befragt wurden, bleibt Geld ein schwieriges Thema. Nur 13 % der Befragten wählten eine positive Beschreibung für ihre Beziehung zu Geld wie „einfach“ oder „glücklich“. 85 % benutzten eher Worte wie „beschämend“ oder „kompliziert“.
Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.
Darüber hinaus ergab die Studie, dass die finanzielle Gesundheit eng mit der psychischen Gesundheit verbunden ist. Mehr als die Hälfte (52 %) der Befragten gaben an, dass finanzielle Kontrolle ihnen „Selbstvertrauen“ bringen würde, 35 % sagten „mehr Seelenfrieden“, und 13 % wählten „mehr Glück“. Alle diese genannten Vorteile spielen auch eine grosse Rolle für die psychische Gesundheit. Und obwohl diese Zahlen aus einer Studie mit Frauen stammen, gehen wir davon aus, dass die Ergebnisse auch für Männer gelten.
Wir haben auf i-vest schon früher über die Rolle von Emotionen beim Investieren gesprochen und auch darüber, wie uns eine stoische Denkweise dabei helfen kann, mit schwierigen Situationen beim Investieren umzugehen. Aber wir können nicht genug betonen, wie wichtig es ist, die Kontrolle über sein Geld und seine Anlageentscheidungen zurückzuerobern, aus einer Opferhaltung herauszukommen und dadurch glücklicher, entspannter und – letztendlich – gesünder zu werden.
3. Habe einen Impact
Viele Millennials sind nicht nur hungrig nach Status und Geld, sie wollen auch einen Einfluss auf die Welt haben. Jüngsten Studien zufolge sind Millennials die Generation, die am ehesten bereit ist, finanzielle Rendite gegen einen grösseren sozialen Impact einzutauschen.
Digitale Kanäle haben dazu beigetragen, die Sichtbarkeit von Impact Investing zu erhöhen, und mit digitalen Technologien haben Banken nun die Möglichkeit, ihre Vertriebskanäle zu erweitern und Kundinnen und Kunden die direkte Teilnahme an Impact Investing zu ermöglichen.
Zusammengefasst
Oftmals sehen wir das Investieren nur als ein Werkzeug, um Geld anzuhäufen und Vermögen aufzubauen. Aber wie wir gesehen haben, kann Investieren noch viel mehr sein. Investieren kann ein grossartiges Werkzeug für Millennials sein, nicht nur um Vermögen aufzubauen, sondern auch um glücklicher und gesünder zu sein und einen Einfluss auf die Welt zu haben.
