Die Masterclass
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marie ribbelov sitting at a desk
Egal, ob Du Dein Vermögen aufbauen, für Deinen Ruhestand investieren oder grosse Projekte finanzieren möchtest, Investitionen können der Schlüssel zu Deiner Wunschzukunft sein.

Aber um zu investieren, ist es am besten, wenn man zunächst Zugang zu Informationen über die Finanz- und Investmentwelt hat. Und wenn Du eine Frau bist, hast Du vielleicht das Gefühl, dass Du nicht genügend Zugang zu diesem Wissen hast oder dass es Dir nicht richtig vermittelt wird.

Wir haben mit Marie Ribbelöv, Head of Client Success bei Alpian, darüber gesprochen, warum Finanzwissen für Frauen besonders wichtig ist und warum Finanzberater/innen darauf achten müssen, auf die Fragen und Sorgen von Frauen wirklich einzugehen.

VM: Hallo Marie. Es ist toll, mit Dir zu sprechen. Könntest Du mir zunächst mehr über Dich, Deinen Hintergrund im Finanzwesen und den Erfolg Deiner Kunden erzählen?

MR: Gerne! Ich bin Mutter von drei Kindern und arbeite Vollzeit. Daher kann ich die Herausforderungen, die Frauen haben, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, gut verstehen. Die Familie steht immer an erster Stelle, das Glück der Kinder, ihre Ausbildung, ihr Wohlergehen. Dies mit einer interessanten Karriere im Finanzwesen zu verbinden, ist eine grosse Chance und eine spannende Herausforderung, sowohl in Bezug auf die berufliche Entwicklung als auch in der Erziehung der Kinder.

Beruflich bin ich schon mein ganzes Leben lang im Finanzwesen tätig. Ich habe einen Master in Wirtschaft und Finanzen. Angefangen habe ich in der Unternehmensberatung, wo ich Banken beraten habe, und bin hinterher in die Bankbranche gewechselt.

Ich denke, dass es vor allem für Frauen sehr wichtig ist, die Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen: Niemand sonst kann das für Dich übernehmen. Du musst es selbst tun und über Deine eigene Zukunft bestimmen. Es ist wirklich wichtig, diese Botschaft an Frauen weiterzugeben.

Das klingt interessant! Kannst Du mir ein bisschen mehr über Dein Berufsleben erzählen? Wie bist Du Head of Client Success bei Alpian geworden?

Also, ich habe 12 Jahre bei der Deutschen Bank gearbeitet. Nach und nach wurde ich von der Leiterin eines Teams im Private Wealth Management zur Kundenberaterin für High Net Worth und Ultra High Net Worth Kunden in Griechenland und der Türkei.

Danach wechselte ich zu Pictet Wealth Management, wo ich als Business Managerin auf der Anlageplattform die Rolle des Anlagespezialisten bzw. der Anlagespezialistin einführte und als Produktmanagerin für verschiedene Anlageprodukte tätig war.

Im Oktober 2020 bin ich zu Alpian gewechselt. Ich habe bei Alpian angefangen, weil ich an die Demokratisierung des Private Banking glaube und daran, es auch anderen Kundensegmenten zugänglich zu machen. Wir versuchen, den Zugang zur Vermögensverwaltung verständlicher und transparenter zu gestalten. Da ich in Schweden aufgewachsen bin, wo es eine grosse Fintech Community gibt, habe ich leistungsstarke digitale Plattformen gesehen und von ihnen profitiert. Daher denke ich, dass es auch in anderen Teilen der Welt viele Möglichkeiten gibt.

Ein Teil Deiner Bestrebungen ist es, mehr Frauen über Finanzen und Investitionen aufzuklären. Warum glaubst Du, dass es wichtig ist, Frauen dabei zu helfen, ihre Finanzen und Investitionen selbst in die Hand zu nehmen?

Ich denke, dass es vor allem für Frauen sehr wichtig ist, die Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen: Niemand sonst kann das für Dich übernehmen. Du musst es selbst tun und über Deine eigene Zukunft bestimmen. Es ist wirklich wichtig, diese Botschaft an Frauen weiterzugeben.

Es ist auch wichtig, dass Du Deine Investment-Reise früh beginnst. Wenn Du früh anfängst, kannst Du es Dir vielleicht leisten, ein bisschen mehr Risiko einzugehen, da Du als jüngere Anlegerin einen längeren Anlagehorizont hast. Das würde es den Frauen auch ermöglichen, sich ein bisschen wohler zu fühlen und mehr Erfahrung im gesamten Investitionsbereich zu sammeln.

Mit meiner Arbeit möchte ich vor allem all die jungen Frauen erreichen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben und ins Berufsleben einsteigen. Jetzt ist die Zeit, um wirklich vorauszudenken. Hier kommt dem Bankensektor eine wichtige Rolle zu, indem er bei der Beratung von Anlegerinnen einen lebenszyklusorientierten Ansatz verfolgt. Da Frauen im Durchschnitt ihre berufliche Laufbahn unterbrechen oder irgendwann in ihrem Leben in Teilzeit arbeiten werden.

Könntest Du das Prinzip des lebenszyklusbasierten Investierens etwas genauer erläutern?

Ja, natürlich. Ich würde Lebenszyklus-Investitionen als die verschiedenen Phasen im Leben eines Menschen definieren. Wenn eine Frau zum Beispiel zu arbeiten beginnt, wird sie wahrscheinlich ein niedrigeres Gehalt haben, etwa im Alter von 25 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt könnte sie mit einem etwas längeren Anlagehorizont arbeiten und daher ein höheres Risiko eingehen. Ein früher Investitionsbeginn würde der Anlegerin mehr Möglichkeiten für die nächste Lebensphase geben und ihr ein besseres Investitionspolster verschaffen.

Wenn wir in die nächste Phase eintreten, in der Frauen vielleicht eine Familie haben, können sie ihre Karriere unterbrechen oder in Teilzeit arbeiten. Sie werden das Anlegerrisikoprofil neu überdenken und höchstwahrscheinlich auf ein ausgewogeneres Profil umstellen müssen. Die Einnahmen werden wahrscheinlich sinken. Und wir müssen uns überlegen, wie wir in diesem Fall diesen Einnahmerückgang ausgleichen können, indem wir nach einkommenssteigernden Strategien suchen, um ihn zu kompensieren. Das könnte also die Strategie für die jüngere Frau mittleren Alters sein.

Die nächsten Phasen werden sich dann eher auf den Lebensabschnitt der Senioren beziehen. Manche Frauen beenden ihre Karriere mit einer Vollzeitbeschäftigung, haben ein höheres Einkommen und können es sich leisten, ihr Risikoprofil zu erweitern, da sie in dieser Phase wahrscheinlich bequemer und selbstbewusster investieren. Je näher die Frauen dem Ruhestand kommen, desto wichtiger wird wahrscheinlich ihre Kapitalbasis. Das Risikoprofil sollte dann an ein konservativeres Profil angepasst und auf einkommensbezogene Anlagestrategien ausgerichtet werden.

Warum denkst Du, dass Frauen seltener investieren und weniger risikobereit sind als Männer?

Zunächst einmal denke ich, dass die Terminologie im Finanzsektor für weibliche Anleger wahrscheinlich nicht besonders geeignet ist. Ausserdem mangelt es an Vertrauen der Frauen in die gesamte Investmentgemeinschaft.

Ich glaube, die Investmentbranche hat nicht die nötigen Anstrengungen unternommen, um Frauen auf dem Weg zum Investment zu unterstützen, z. B. durch Partnerschaften mit Frauen, das richtige Vokabular oder Produkte, die grundsätzlich auf weibliche Investoren zugeschnitten sind.

Ich bin der Ansicht, dass sich die Banken und die Investmentbranche in dieser Hinsicht wirklich ändern müssen, um Investitionspläne anbieten zu können, die besser auf die weiblichen Anleger zugeschnitten sind. Bankenvertreter sollten sich die Zeit nehmen, sich mit einer Frau zusammenzusetzen und ihre persönlichen Ziele zu verstehen. Die Anlegerin sollte erwarten können, dass sie sich mit ihrer Anlagestrategie wohlfühlt und sicher ist, damit sie sich auf das konzentrieren kann, was ihr im Leben wichtig ist.

Die Banken- und Investmentwelt beginnt sich langsam zu verändern. Viele neue Ressourcen wie Websites, Apps oder Dienstleistungen richten sich an Frauen und weibliche Investoren. Glaubst Du, dass es eine Möglichkeit gibt, Frauen dabei zu unterstützen, Teil dieser Gemeinschaft zu werden?

Ich glaube, dass das, was derzeit in der Finanzwelt passiert, eine Gelegenheit für Frauen ist, den gesamten Finanzbereich zu demokratisieren und gleiche Bedingungen für Frauen zu schaffen.

Das ist eine riesige Chance. Ich würde mir gerne anschauen, wie wir Netzwerke für Frauen aufbauen können, Partnerschaften in der Investment-Community, Social Investment Clubs, möglicherweise auch ein Mentorenprogramm oder sogar Webinare oder Podiumsdiskussionen, wie wir sie im März mit Female Fintech Futures durchgeführt haben.

Ich denke also, dass eine grosse Möglichkeit besteht, mit verschiedenen Akteuren zusammenzuarbeiten, um Frauen dabei zu unterstützen, das gleiche Niveau wie Männer zu erreichen, damit sie den gesamten Finanzbereich wirklich beherrschen können.

Angenommen, Du könntest an den Anfang deiner Karriere zurückgehen. Welchen Rat würdest Du Dir selbst geben?

Ich würde mir sagen, dass ich mich mit jemandem zusammentun sollte, der mir gute Ratschläge gibt, mich aber auch ein bisschen herausfordert. Jemand, der mich mit einer längerfristigen Perspektive anleitet und mir hilft, vorausschauend zu planen und mir die Augen dafür öffnet, wie ich meine Investitionen am besten strukturieren kann, damit ich die beste Strategie für mich habe.

Aber ich sollte auch daran denken, dass ich mich selbst belohnen sollte: Einmal im Jahr würde ich einen bestimmten Prozentsatz abheben, etwas kaufen, wonach ich mich sehne, meine Liebsten mit einem schönen Familienausflug glücklich machen, einen Beitrag für einen guten Zweck leisten, usw. Beim Investieren geht es um Disziplin und Sorgfalt, aber es sollte sich sowohl kurz- als auch langfristig lohnen.

Glaubst du, dass es für Frauen wichtiger ist, eine andere Frau als Beraterin zu haben, oder dass wir eher darauf hinarbeiten sollten, Männer zu schulen, Frauen richtig zu beraten?

Ich denke, wir müssen an beiden Strategien arbeiten. Weibliche Investoren werden es sicher zu schätzen wissen, wenn sie von Frauen beraten werden, während andere den Rat von Männern zu schätzen wissen.

Wir müssen sicherstellen, dass Anlegerinnen den gleichen Service, Zugang zu Wissen und Beratung erhalten, unabhängig davon, ob sie von einem männlichen oder weiblichen Berater betreut werden.

Bei einer Umfrage, die wir vor einigen Wochen durchgeführt haben, haben wir festgestellt, dass die Gründe, warum Frauen und Männer davon absehen, zu investieren, unterschiedlich sind. Frauen entscheiden sich gegen Investitionen, weil sie denken, dass sie nicht genug darüber wissen. Wir könnten also sagen, dass es nicht nur ein Ressourcenproblem ist. Es ist auch ein soziologisches und pädagogisches Problem, weil Frauen nicht genug Vertrauen in ihre Fähigkeiten und ihr Wissen haben. Würdest Du sagen, dass die Finanzbranche anfangen sollte, mit Kindern und Jugendlichen über finanzielle Ressourcen für junge Männer und Frauen zu sprechen?

Ja, auf jeden Fall. Der Bildungsaspekt wird sehr wichtig sein, um wirklich gleiche Bedingungen für Männer und Frauen zu schaffen. Je früher wir damit anfangen können, desto besser für uns. Aus meiner Sicht als Mutter und Finanzexpertin können wir viel mehr tun, um die finanzielle Gesundheit schon in jungen Jahren zu verbessern. Die Vorteile sind gewaltig.

Vielen Dank für Deine Zeit, Marie!

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Über den Autor

Victoria ist Social-Media-Managerin und Content-Autorin aus Berlin. In den letzten fünf Jahren hat sie einen Blog geschrieben und geführt, in dem sie Bücher, Filme und Rezepte rezensiert. Seit 2021 gehört sie zum i-vest-Team und schreibt sowohl für die i-vest-Website als auch für die i-vest-Social-Media-Accounts.

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